Caminau, obersorbisch Kamjenej, ist ein Dorf im sächsischen Landkreis Bautzen. Caminau zählt zum Siedlungsgebiet der Sorben in der Oberlausitz. Es liegt direkt an der Bundesstraße 96 nördlich von Königswartha. In Caminau leben 110 Einwohner (Stand 12/2022). Caminau wurde um 1532 als sorbische Siedlung Camen (sorbisches Wort kamjen für Stein, bedeutet etwa „steiniger Ort“) erstmals erwähnt.
Seit 1936 ist Caminau in die Gemeinde Königswartha eingemeindet. Um 1900 entdeckte man beim Brunnenbohren ein reiches Kaolinvorkommen, das seit 1904 im Tagebau abgebaut wird. Dies war der Beginn der industriellen Kaolinförderung und -aufbereitung. Die daraus entstandene Caminauer Kaolinwerk GmbH ist heute ein großer Arbeitgeber der Region.
Caminau liegt inmitten der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Große Teichgebiete, vorrangig Fischteiche, umsäumen den Ort. Ein besonderes Kleinod am Ortsrand von Caminau ist der Biotopverbund. Der im Kern angelegte Dorfteich und ein um den Teich angelegter Pfad laden die Bewohner und Besucher zur Erholung bei einem Spaziergang ein. Dabei kann man bei der Erkundung des Ortes jederzeit in den Biotopverbund gelangen und auf den gemütlichen Sitzgelegenheiten verweilen.
Auf einer ehemaligen Bergbaufläche des Kaolintagebaus entstand 1998 in Zusammenarbeit von dem Kaolinwerk Caminau mit dem Förderwerk Land- und Forstwirtschaft Sachsen e.V. ein Biotopverbund mit einem Deontologischen Lehrpfad, einem Totholzpark, einer Pflanzensammlung „Arboretum sinensis“ sowie unterschiedlichen Biotopen, eine Ruine mit Amphitheater und ein Waldspielplatz.
Seit Mai 2005 ist das Biotopgelände für die Öffentlichkeit kostenfrei sowie zu jeder Tages- und Jahreszeit uneingeschränkt zugänglich, was mit einer sehr positiven Resonanz angenommen wird. Mit der Verleihung des Förderpreises „Stark für die Lausitz“ ist der Biotopverbund Caminau auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden.